Mit süßem Popkorn in der Hand, kurz vor Beginn des Filmes. Meine Gesprächspartnerin ist 9 Jahre alt:

Ich hab so viele Fragen an die Natur, die sie mir nicht beantworten kann.

Ich: Wirklich? Welche denn?

Wo ich herkomme und wer ich bin. Wer ich im innersten wirklich bin.

Ich: Das sind Fragen, die sich Menschen mit großem Herz und klugem Kopf stellen.

Ich stell sie mir jeden Tag.

Ich: Mhm, ich weiß nicht, woher wir kommen, aber manche Menschen glauben, wir kommen öfters auf die Erde.

Ja, meine Mama. Ich überleg mir das noch. Aber ich glaube auf jeden Fall an Gott.

Wir wenden uns wieder dem Popkorn zu. Der Film beginnt. Das Kind wurde in der zweiten Schulstufe in Sachkunde mit einer 4 bewertet, weil es komplexe Zusammenhänge nicht verstehen und wiedergeben kann. Sein Selbstvertrauen ist innerhalb eines Schuljahres in den Boden gesunken. Die Lehrerin war sehr ambitioniert und beliebt. Ich bin sehr froh, dass sie jetzt anderswo ihr Betätigungsfeld gefunden hat.

Es muss noch viel Heilung geschehen, bis hochsensible und andere Kinder, die nicht der Norm entsprechen, gehört, gesehen und geschätzt werden. Bis dahin zählt jedes Lächeln, aufrichtiges Zuhören und Mut machen, das Freunde, Nachbarn, Familienmitglieder und alle Anderen, die den Weg solcher Kinder kreuzen, schenken möchten. Dafür gibt es dann Momente, die uns die Sprache verschlagen und uns wiederum Mut machen, Empfindsamkeit zu leben und zu lieben.

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